Fremdwährungskredit

Ein Fremdwährungskredit ist eine Finanzierung, die in einer Fremdwährung aufgenommen wird und ebenfalls in dieser Währung zurückgezahlt werden muss. Abhängig vom Zinsvorteil wird er in der Regel in Schweizer Franken, japanischen Yen oder us-Dollar angegeben. Die Bank tauscht für Sie die Fremdwährung gegen Zahlung um. Beim Fremdwährungskredit profitieren Sie idealerweise von niedrigen Zinsen und Wechselkursvorteilen. Es gibt immer noch zu viele Fremdwährungskredite in Österreich.

Fremdwährungskredite: Finanzierungen mit Risiko

Vor einigen Jahren galt das Fremdwährungskreditgeschäft in CHF oder japanischem JPY als Ersatz für traditionelle Hypothekarkredite. Hypothekarzinsen von weniger als zwei Prozentpunkten waren vor einigen Jahren in der Bundesrepublik nicht denkbar. Aus diesem Grund bieten findigen Kreditinstituten risikoorientierte Bauherren und Immobilienkäufer Währungskredite, meist in CHF, an.

Die Versprechung von Fremdwährungskrediten: weniger Zins und eventuelle Kursgewinne bei Abwertung der Fremdwährung. Der Nachteil: Bei einer Wertsteigerung der Fremdwährung besteht die Gefahr von Verlusten. Dies wurde vor einiger Zeit von allen, die einen Darlehensvertrag in CHF abgeschlossen hatten, schmerzlich anerkannt. Diese wurde zum Jahreswechsel 2014/2015 um rund 20 Prozentpunkte deutlich aufgewertet: Während ein einziger EUR bisher 1,20 CHF gekostet hat, waren die Devisen nach der Neubewertung nahezu gleich viel Wert.

Obwohl der CHF in den Folgemonaten wieder etwas an Wert verlor, kehrte er nicht auf sein Vorbewertungsniveau zurück. Für schweizerische Kreditnehmer, die vor der enormen Wertsteigerung einen Währungsdarlehen abgeschlossen hatten, bedeuten dies hohe Einbußen. Das folgende Beispiel zeigt, was eine Neubewertung der Währung ist: eine Neubewertung der Fremdwährung: Eine Kundin nahm im Oktober 2014 ein Fremdwährungskredit in Höhe von 240’000 CHF auf – das entspricht damals rund 200’000 EUR.

Wenig später schätzt der Franken: Die Umrechnungskurse lagen nun bei einem einzigen EUR für einen CHF. Zur Rückzahlung seines schweizerischen Darlehens muss der Kunde nun 240.000 EUR in CHF umwandeln. Seine Verluste zu diesem Zeitpunkt: 40.000 Euros. Sie kann aber auch andersherum funktionieren – das beweist auch die Entwicklung des Frankens.

Auch nach der enormen Wertsteigerung kam es zu einer weiteren Abkühlung. Das folgende Beispiel zeigt, was eine Devisenabwertung ganz praktisch bedeutet: Eine Kundin nahm im Jänner 2015 ein Währungsdarlehen in Höhe von 200’000 CHF auf, was aufgrund der damals geltenden Gleichstellung 200’000 EUR entspricht. Infolgedessen verliert der Franc an Wert:

In der Sommersaison 2017 wurden 1,15 CHF für einen einzigen EUR eingenommen. Bei einer Rückzahlung des schweizerischen Darlehens müssten die Auftraggeber nur etwas mehr als 170.000 EUR in CHF umrechnen. Der Erlös: fast 30.000 EUR. Die Kreditinstitute müssen ihre Kundschaft über die Gefahren eines Fremdwährungskredites ausführlich informieren. Fremdwährungsdarlehen werden in den meisten Ländern während ihrer Laufzeiten nicht zurückbezahlt.

D. h. der komplette Darlehensbetrag muss am Fälligkeitsdatum in der Fremdwährung erstattet werden. Anstelle einer aktuellen Rückzahlung wird ein Tilgungsvehikel – wie eine Lebensversicherungspolice oder ein Eigenkapitalfonds – zeitgleich mit der Kreditlaufzeit gespeichert, mit dem das komplette Fremdwährungskredit auf einen Streich am Ende der Kreditlaufzeit getilgt werden soll.

Damit sind auch Gefahren verbunden: Wenn sich das Tilgungsvehikel nicht wie geplant weiterentwickelt, steht am Ende der Frist nicht genügend Kapital für die Rückzahlung des Fremdwährungskredites zur Verfügung. Devisendarlehen waren in Ã-sterreich lange Zeit sehr populÃ?r und auch in Ã-sterreich hat der eine oder andere BautrÃ? Der Hauptvorteil von Fremdwährungskrediten besteht jedoch nicht mehr: Die Zinssätze in der Bundesrepublik sind mittlerweile so tief, dass es sich nicht mehr auszahlt, das Kreditrisiko auf sich zu nehmen.

Ein Fremdwährungskredit sollte daher nur von Spekulanten in Betracht gezogen werden: Jeder, der beispielsweise nach einer längeren Aufwertungsphase eine erneute Abwertung des Frankens erwartet, kann von Kursgewinnen im Falle des Eintretens seiner Prognosen partizipieren. Dabei kann es auch von Vorteil sein, wenn es sich bei dem Fremdwährungskredit um einen variabel verzinslichen und kurzfristigen kündbaren Kontrakt handeln sollte.