Die Armut bedeutet Unterversorgung in wichtigen Lebensbereichen (materiell, kulturell und sozial). Die Betroffenen erreichen nicht den in der Schweiz als akzeptabel geltenden Lebensstandard. Armut wird in der Regel finanziell definiert. Sie ist das reichste Land der Welt. Nichtsdestotrotz ist Armut auch hierzulande ein Thema.
Armutsgefährdung in der Schweiz – Trotz Arbeit eine Tatsache für 145’000 Menschen in der Schweiz.
Im Jahr 2015 werden in der Schweiz rund 570’000 Menschen von Armut und Einkommen bedroht sein. Dies sind 7% der permanenten Wohnsitzbevölkerung in privaten Haushalten. Der Anteil an der Gesamtbevölkerung liegt bei 7%. Unter den 570.000 Beschäftigten waren fast 145.000 beschäftigt. Besonders stark sind Einzelpersonen oder Menschen in Alleinerziehendenhaushalten mit unmündigen Kinder, Menschen mit nur einem Grundschulabschluss und Menschen in Häusern ohne Arbeit.
Gegenüber 2014 (530.000 Menschen oder 6,6 Prozent) ist die Armutsquote leicht angestiegen. Der Anteil der Ausländer außereuropäischer Abstammung liegt mit 11,7 Prozentpunkten signifikant über dem der gesamten Bevölkerung. Auch in der Schweiz schützt Ausbildung und Beschäftigung die Menschen vor dem Aussterben. Wie in den Vorjahren sind folgende Menschen von Verarmung bedroht:
Menschen ohne Schulpflicht (10,9 Prozent). Über 65jährige haben auch eine überdurchschnittliche Armutsquote (13,9 Prozent) – vor allem, wenn sie allein wohnen (22,8 Prozent). Es ist zu berücksichtigen, dass hier nur Armut ohne Vermögen berücksichtigt wird. So konnten im Jahr 2015 nur 1,9 % der Rentner nicht alle ihre Zahlungen fristgerecht leisten, verglichen mit 9,3 % der 18- bis 64-Jährigen.
Im Jahr 2015 ist die Armutsquote der Erwerbsbevölkerung deutlich niedriger (3,9 Prozent) als die der über 18-Jährigen (13,6 Prozent). Nichtsdestotrotz waren im Berichtsjahr rund 145.000 arbeitende Menschen von Arbeitslosigkeit und sozialer Ausgrenzung bedroht. Dabei handelte es sich insbesondere um Menschen, die nicht das ganze Jahr über erwerbstätig waren (Armutsquote von 10 Prozent), im Hotel- und Gaststättengewerbe und/oder in kleinen Unternehmen (9,1 bzw. 6,8 Prozent) oder die allein im Haushaltsbereich beschäftigt waren (6,3 Prozent).
Im Jahr 2015 lebten rund 238.000 von der Armut betroffenen Menschen in Privathaushalten mit wenigstens einer berufstätigen Bevölkerung. Ganzheitliche Politik der Charitas. Laut der Hilfsorganisation muss auf allen Stufen die Not bekämpft und verhindert werden. Die Bundesregierung hat mit dem Landesprogramm zur Bekämpfung der Armutsgefährdung im Jahr 2013 den Bedarf an Maßnahmen im Rahmen der Armutsminderung anerkannt.
Vor allem in Kanton und Gemeinde hat das Spardruckargument der vergangenen Jahre jedoch oft zu Leistungskürzungen und Armutsminderung und -vermeidung geführt.
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